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Die Zuchtidee :
Ein stattliches Wirtschaftshuhn mit den besten Eigenschaften : Vorzügliches weißes Fleisch in großer Menge, zarte weiße Haut, Schnellwüchsigkeit und Mastfähigkeit machen es als Fleischhuhn wertvoll; hoher Ertrag wohlschmeckender, mittelgroßer Eier, die vorzüglich auch im Winter reichlich abgelegt werden. Es ist abgehärtet, genügsam mit den Räumlichkeiten und kann in beschränktem Auslauf und in niedrigen, nur meterhohen Einfriedungen ohne Schwierigkeiten gehalten werden. Die ruhigen, zutraulichen Hennen sind zuverlässige Brüterinnen und Führerinnen.
 
Was ist zu fordern ?
Gleiche Form für alle Farbschläge, eine Form, die die Nutzbarkeit in höchstem Maße gewährleistet. Ein durch stattliche Größe auffallendes, kräftiges, tiefgestelltes Huhn mit stark entwickelter, dichter, nicht zu weicher Befiederung. Ihre Form ist fast würfelförmig, indem Körperhöhe und Körperbreite sich fast der Körperlänge nähern. Ihre volle abgerundete, tiefe Brust läßt das Fleischhuhn erkennen, während die stark entwickelten Bauchteile das Legehuhn kennzeichnen. Das Temperament ist ruhig und zutraulich. Erhaltung der Brutlust im Interesse der Züchter mit kleinen Zuchtstämmen. Erzielung von Wintereiern und Frühbruthennen.
 
Was ist abzulehnen ?
Schmale und schwache Tiere, Cochin-Form, kleine, kurzrückige, krüperhaft gestellte Federbälle.
 
Geschichtliches :
Der Züchter W. Cook aus Orpington in der Grafschaft Kent in England schuf die Orpington vermutlich durch die Kreuzung von Plymouth Rocks, Langschan, Minorks u.a. und stellte seine Neuzüchtung 1886 erstmals aus. 1888/89 wurden sie erstmalig in Deutschland gezeigt. Zunächst nur wenig beachtet, fanden sie infolge ihrer außerordentlichen Nutz- und Schaueigenschaften bald eine große Verbreitung. Auf der Nationalen 1903 standen nur 25 Tiere, 1910 in Berlin 511 Tiere. Zu diesem Aufstieg trug 1908 hervorragend Walter Gasch, Dresden, bei, der damalige Vorsitzende und Gründer des Sondervereins. Die frühergezeigten neun Farbschläge entstanden in der Reihenfolge : Schwarz, Weiß, Gelb, Porzellanfarben, Schwraz-weißgescheckt, Gestreift, Blau, Rot, Rebhuhnfarben. Davon hat sich der gelbe Farbschlag am meisten verbreitet. Anerkannt und zugelassen sind außerdem Birkenfarbig und Gelb-schwarzgesäumt.
Form und Kennzeichnung
Hahn  
Gewicht: 3 bis 4 kg
Kopf: klein, gut gerundet
Schnabel: stark
Augen: orangerot bis schwarz, je nach Farbschlag
Kamm: einfach, aufrechtstehend, niedrig, gleichmäßig mit 4 oder 5 Zacken versehen, mit nicht zu breitem, dem Nacken leicht folgendem Kammblatt
Ohrlappen: rot, mittellang (großer Fehler : weiß in den Ohrlappen)
Kehllappen: mittelgroß, rund
Gesicht: von feinem Gewebe
Hals: mittellang, stark durch den vollen Behang, leicht gebogen
Brust: tief, breit, besonders voll entwickelt (großer Fehler : hohe, flache Brust)
Rumpf: groß, massig, breit und tief, annähernd einen Würfel bildend, indem Höhe und Breite fast der Körperlänge gleichkommen (großer Fehler : schmaler Körper, Cochinform)
Bauch: breit, voll, tief und flaumreich
Rücken: breit aus den stark entwickelten Schultern kommend, kurz erscheinend durch den überfallenden, reichen Halsbehang und den zum Schwanz allmählich absteigenden federreichen Sattel. Die Hals-Rücken-Schwanz-Linie bildet einen ausgeglichenen Bogen (großer Fehler : Buckelpolster)
Flügel: klein, fest anliegend
Schwanz: kurz, durch den vollen Sattel sehr breit, Steuerfedern durch zahlreiche Sicheln möglichst verdeckt
(großer Fehler : langer, spitzer oder stark offener Schwanz)
Schenkel: fleischig, durch flaumiges Gefieder verdeckt (großer Fehler : hohe oder krüperhafte Stellung)
Läufe: mittellang, unbefiedert
   
Henne  
Gewicht: 2,5 bis 3,5 kg
Jahres-Eierleistung: 130 bis 160 gelbschalige Eier
Bruteier-Mindestgewicht: 53 g
Bruttrieb: zuverlässig
Sie ist noch gedrungener in der Form als der Hahn. Rücken noch sichtbar, trotz der Federfülle in Halsbehang und Sattelpolster, die ausgeglichene Bogenlinie Kopf-Rücken-Schwanzspitze muß gewahrt bleiben. Schwanz kurz, durch den vollen Sattel sehr breit, die Steuerfedern von den langen Deckfedern fast eingedeckt. Der höchste Punkt des Schwanzes liegt kurz vor der Schwanzspitze, der äußerste Punkt nach hinten nicht in der oberen, sondern ungefähr in der dritten Steuerfeder. Freie, nicht krüperhafte Stellung.
   
Ringgröße: Hahn II, Henne III
   
 
Farbe und Zeichnung
Gelb Sattes, glänzendes Gelb am ganzen Körper. Flaumgefieder und Federschaft gelb. Augen orangerot, Läufe weiß bis hellfleischfarben, Schnabel weiß bis hellhornfarben (großer Fehler : Lichte, verwaschene oder dunkle, rote Farbe, dunkle Flügeldecken, helle Flecken auf Rücken und Sattel bei jungen Hennen. Weiß in Schwanz und Schwingen, graues Flaumgefieder.

 
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